Rumänien

Greenpeace: Ikea verwendet Holz aus rumänischen Naturschutzwäldern

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 11.04.2024 - 12:17
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Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wirft Ikea vor, an der Abholzung von Wäldern in Rumänien beteiligt zu sein  © Greenpeace 

Eine aktuelle Recherche der Umweltorganisation Greenpeace („Assemble the truth: Old-growth forest destruction in the Romanian Carpathians“) zeigt, dass sieben Hersteller, die im Auftrag von Ikea unter anderem Ingolf-Stühle oder Singlar-Babybetten produzieren, „mit der Zerstörung von Wäldern mit hohen Naturschutzwert in Verbindung gebracht werden“ können, erklärt Greenpeace in ihrer Presseaussendung. Mindestens 30 verschiedene Produkte dieser Lieferanten wurden in Ikea-Einrichtungshäusern in 13 Ländern gefunden, darunter auch in Deutschland und in Österreich.

Das das Holz aus illegalem Holzeinschlag kommt, konnte von Greenpeace aber nicht festgestellt werden. „Nur weil der Einschlag legal ist, sei er deswegen nicht gleich auch nachhaltig“, wird kritisiert. Greenpeace fordert dass „die Politik handelt und schützenswerte Wälder auch effektiv und nicht nur auf dem Papier vor großflächigen Einschlag und Zerstörung schützt", betont Christine Gebeneter von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa gegenüber der Forstzeitung-Redaktion.

Das Greenpeace-Untersuchungsteam verfolgte die Lieferkette des Holzes von den Einschlagsgenehmigungen über Satellitenbilder von Abholzungsstandorten in den rumänischen Wäldern über Lagerplätze und Möbelhersteller bis in die Regale der Ikea-Einrichtungshäuser, heißt es weiter. Greenpeace hat in diesem Zusammenhang festgestellt, dass „mehrere Hersteller Holz aus Wäldern mit hohem Naturschutzwert beziehen. Da Ikea zu den wichtigsten Abnehmern unter den Möbelherstellern zähle, folgert die Umweltorganisation daraus, dass problematisches Holz in Ikea-Möbeln zu finden sei. 

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Greenpeace-Protestaktion am 10. Arpril vor einem Ikea Einrichtungshaus in Stockholm/SE. © Greenpeace

Einer dieser Hersteller, Plimob, Sighetul Marmației/RO, produziert fast ausschließlich für Ikea, unter anderem mehrere Millionen Stühle pro Jahr. Plimob erhält das Holz von einem Lieferanten aus Zentralrumänien, „der eine Bewilligung für die Abholzung in Gebieten besitze, in denen das Baumalter im Durchschnitt bei 140 Jahren liege“, berichtet derstandard.at.

Bei den Kinderbetten der Kollektion Sniglar vom rumänischen Hersteller Masifpanel, Gorj und Iris Service Ciuc, Miercurea Ciuc, stamme das Holz von 120-jährigen Wäldern, die sich laut Greepeace in Natura-2000-Schutzgebieten befinden. Laut Greenpeace erzielten sieben der 15 größten rumänischen Hersteller, die Ikea beliefern, 2022 einen Umsatz von rund 480 Mio. €.

Ikea nehme die Vorwürfe sehr ernst, berichtet unter anderem geo.de. „Illegales Holz und verantwortungslose Forstwirtschaftspraktiken haben in der Ikea-Wertschöpfungskette keinen Platz“, bekräftigt Ikea. „Jedem Hinweis darauf gehen wir sofort nach, Wenn wir Unregelmäßigkeiten entdecken, ergreifen wir sofort Maßnahmen, einschließlich der Beendigung der Geschäftsbeziehungen.“