Mariazeller Preis 

Im Dialog bleiben

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Forstzeitung.at bearbeitet) | 04.09.2024 - 10:43
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Jagdleiterstellvertreter Wolfgang Huber und Jagdausschussobmann Michael Kuhn. © LJV

Die Genossenschaftsjagd Neustift-Innermanzing liegt im Herzen Niederösterreichs im Bezirk St. Pölten Land und umfasst eine Fläche von 1.306 ha. 36% davon sind Waldfläche, der Rest Ackerland und Grünlandflächen. Auf rund 155 ha ruht die Jagd.
Geprägt ist die Landschaft lnnermanzings von den sanften Hügeln des Flysch-Gebietes mit vielen Gräben, die periodisch oder ganzjährig Wasser führen. Bei den größeren Waldkomplexen handelt es sich um Mischwälder, vorwiegend aus verschiedenen Laubholzarten. Des Weiteren gibt es Waldränder mit vielfältigen, früchtetragenden Sträucherarten. Zum jagdbaren Wild in der Genossenschaftsjagd zählen Rehwild, Schwarzwild, Hasen und Raubwild. Da es sich um ein Rotwildrandgebiet handelt, kommt sporadisch auch Rotwild vor.
Das Pachtverhältnis zwischen dem Jagdausschuss und der Jagdleitung besteht bereits seit 56 Jahren. Jagdausschussobmann und selbst begeisterter Waldbauer ist Michael Kuhrn. Die Jagdleitung übernimmt seit 20 Jahren Judith Moser. Der Jagdausschuss besteht insgesamt aus neun Mitgliedern und die Genossenschaftsjagd weist insgesamt elf Jägerinnen und Jäger auf, wobei vier davon selbst Grundbesitzer sind. Die Betreuung der Jagd mit einheimischen Jägern ist dem Jagdausschuss sowie der Jagdleitung sehr wichtig, denn nur so kann ein stetiger Kontakt zwischen den Parteien herrschen.

Gute Kommunikation zwischen Grundeigentum und Jagd
Mindestens einmal jährlich gibt es gemeinsame Treffen von Jagdausschuss und Jagdleitung, bei denen verschiedene Themen, wie etwa die Wildschadenssituation, besprochen werden. Der Großteil des Wildschadens entsteht auf landwirtschaftlicher Fläche durch Schwarzwild. Verbiss- oder Fegeschäden durch Rehwild auf forstlichen Flächen werden als mittelmäßig bis gering eingestuft. Die schwerpunktmäßige Bejagung auf vorgelichteten Flächen und der frühzeitige Abschussbeginn ermöglichen die natürliche Verjüngung der Zielbaumarten. 

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Die Bäume wurden mit dem Wildökoprogramm des Landesjagdverbandes gepflanzt.

Gemeinsame Projekte und Öffentlichkeitsarbeit 
Bereits vor mehr als 30 Jahren wurden Maßnahmen hinsichtlich der Lebensraumverbesserung des Wildes getroffen. Hierbei wurden standortstaugliche Obstbäume und Sträucher gepflanzt, die zum Großteil erhalten sind. Auch in den vergangenen Jahren hat die Genossenschaftsjagd an den Wildökoland-Aktionen des Landesjagdverbandes teilgenommen und Projekte wie Auspflanzungen von Sträuchern, Bäumen und Wildobstarten sowie die Pflege und Erhaltung von Waldrändern umgesetzt. Die Förderung von Verbissgehölzen sowie die Begrünung von Rückewegen und Forststraßen sind für Grundeigentum und Jagd selbstverständ­liche Tätigkeiten zur Lebensraumverbesserung. Mit jährlichen Hubertusfeiern, Waldbegehungen oder regelmäßigen Jäger­stammtischen wird auch der breiten Öffentlichkeit die Materie hinsichtlich land- und forstwirtschaftlicher Bewirtschaftung sowie die Notwendigkeit zur Ausübung der Jagd vermittelt.

Webtipp: forstjagddialog.at