Österreich

EUDR-Verschiebung: Bürokratieabbau fehlt

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für forstzeitung.at bearbeitet) | 04.12.2024 - 09:43

„Leider gab es in den EU-Verhandlungen keine Mehrheit für inhaltliche Verbesserungen der EUDR. Damit wurde ein großer Schritt für Bürokratieabbau und Wettbewerbsfähigkeit versäumt. So bleiben die Grundprobleme: Die EUDR verlangt von den Marktteilnehmern viele detaillierte Informationen, die ohne Mehrwert zu einer absurden Komplexität und zu großen bürokratischen Belastungen führen“, sagt Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs. Er appelliert an die Institutionen der Europäischen Union, besonders an die Europäische Kommission: „Die EUDR benötigt dringend eine Reparatur und muss zeitnah einer Revision unterzogen werden, um in der Praxis anwendbar zu sein und damit das Ziel der EUDR überhaupt realistisch erreicht werden kann.“

Die Land&Forst Betriebe Österreich sind ebenso der Meinung, dass die reine Verschiebung nicht das Problem, dass auch in Ländern ohne Entwaldungsrisiko Millionen von Marktteilnehmern mit unnötiger Bürokratie belastet werden, löst. „Wir vermissen hier Kompromissbereitschaft und konstruktive Zusammenarbeit im Gesetzgebungsprozess“, stellt Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, fest. Er appelliert an die politischen Entscheidungsträger, „dieses Ziel endlich in Angriff zu nehmen und land- und forstwirtschaftliche Betriebe in künftigen politischen Prozessen zu entlasten statt zu belasten“.