Revierassistent Michael Lex (li.) und Revierleiter Tobias Robisch bei der Begutachtung des pelletierten Saatguts. © Wolfgang Lackner
Herr Lex, was ist Ihre Funktion bei den Bundesforsten und was war Ihre konkrete Aufgabe beim Projekt?
Ich bin seit knapp vier Jahren als Revierassistent in den Forstrevieren Hinteres Zillertal und Alpbach im ÖBf-Forstbetrieb Unterinntal tätig. Zudem bin ich Innovationsbotschafter, weshalb ich immer ein offenes Auge auf Neuerungen habe. Auf den Sozialen Medien bin ich auf die Firma Skyseed aus Berlin gestoßen. Meine konkrete Aufgabe war die Vorbereitung und Planung dieser ersten Drohnensaat von Skyseed auf österreichischem Boden. Konkret erhoffen wir uns davon eine Erleichterung bei der Wiederbewaldung wenig erschlossener Schutzwaldflächen nach Kalamitäten.
Was macht Sie zuversichtlich, dass die Keimrate beim Projekt im Zillertal hoch sein wird?
Das Windwurfereignis und auch die mechanische Aufarbeitung des Schadholzes mit der Seilbahn haben dazu geführt, dass jetzt sehr viel mineralischer Boden auf der Fläche freiliegt. Dieser Mineralboden bietet optimale Keimbedingungen für das uns ausgebrachte Baum-, Strauch- und Krautschichtsaatgut.
Was erhoffen Sie sich von der Auswahl an Samen und der Art ihrer Ausbringung?
Nun, von der Samenauswahl erwarten wir uns die rasche Bildung einer Kraut- und Strauchschicht, in deren Schutz sich möglichst rasch dann auch ein klimafitter, stabiler Mischwald etablieren kann. Von der Saatausbringung mittels Drohne wiederum erwarten wir uns eine viel raschere und effizientere Wiederbegründung des Bestandes, als es durch eine manuelle Pflanzung in diesem schwierigen Gelände möglich wäre.
Wie rasch wurde mit der Drohne wie viel Saatgut auf der Fläche ausgebracht?
Vor der Saat wird die Fläche mit einer kleineren Drohne gescannt und vermessen. Anhand dieser Daten wird dann eine optimale Flugbahn errechnet, die die Saatgutdrohne autonom abfliegt. Aufgrund der langen Anflugstrecke im Steigflug zur Saatfläche war ein mehrmaliger Akkutausch notwendig, daher betrug die Flugzeit zur Saat gute zwei Stunden für einen Hektar mit 25 Kilogramm pelletiertem Saatgut. Besser erschlossene Flächen lassen sich deutlich schneller
säen.
Webtipp: Videoclip Drohnensaat