In Österreich werden Schädigungen im Wald im Rahmen der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren (DWF) durch das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) erhoben und basieren auf den Angaben der Bezirksforstdienste aus ganz Österreich. Die physiologische Schädigung steht im Fokus des Schätzverfahrens, ungeachtet einer folgenden Kalamitätsnutzung. Daher liegen die Daten bei Schädigungsfaktoren, die zum Absterben von Bäumen führen, in Vorratsfestmeter (Vfm) vor, ansonsten als Schädigungsfläche in Hektar (ha), und die Zuordnung erfolgt zu dem Jahr des Auftretens der Schädigung.
Schnee- und Regendefizit bei hohen Temperaturen
2022 war laut GeoSphere Austria (vormals ZAMG) das zweitwärmste, in den Gebirgslagen sogar das wärmste Jahr der Messgeschichte seit 1768. Die Temperatur übertraf das langjährige Mittel (1991-2020) um 1,2 °C, das Mittel der Periode 1961-1990 sogar um 2,4 °C (www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimamonitoring). Außer April und September waren alle Monate überdurchschnittlich warm. Das stärkste Plus gab es im Oktober (+3,4 °C), der damit als der wärmste Oktober der Messreihe gilt.
Steigende Temperaturen bedeuten für Bäume, wie für die Vegetation allgemein, stärkere Verdunstung und bedingen einen höheren Wasserbedarf. Wie von GeoSphere Austria berichtet, gab es 2022 jedoch im Flächenmittel 16 % weniger Niederschlag als im langjährigen Vergleich (1991-2020). Größere Regionen mit ausgeglichenem Niederschlag gab es lediglich nördlich der Donau (im Wald- und Mühlviertel) sowie im Raum Wels-Linz. Die stärksten Niederschlagsdefizite lagen im Osten und südlich des Alpenhauptkammes, östlich einer Linie von Osttirol über das Mariazeller Land bis ins Weinviertel.
Alle Monate, außer Februar, April, Juni und September, waren im österreichischen Flächenmittel zu trocken. Besonders niederschlagsarm waren die Monate Januar, März und Oktober (-44, -76 beziehungsweise -31 %). Bereits im März kam es nach dem schneearmen Winter und extrem trockenen Frühlingsbeginn zu zahlreichen Waldbränden. Laut DWF-Meldungen nahmen die Schäden durch Waldbrände 2022 deutlich zu.
Wegen der Schneearmut des Winters 2021/22 reduzierten sich auch die Schäden durch Schnee und Lawinen. Bei Schneebrüchen wurden 127.000 Vfm gemeldet, ein Minus von 65 %. Hauptsächlich fielen sie in den südlichen und westlichen Landesteilen an. Anders verhielt es sich mit Schäden durch Wind: Die Forstdienste meldeten knapp 1,9 Mio. Vfm Schadholz, was beinahe einer Verdopplung gegenüber 2021 und dem sechsten Rang in der DWF-Zeitreihe entspricht. Verursacher waren Stürme im Januar und Februar sowie Gewitterstürme. Vor allem Regionen in der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Tirol waren betroffen. Hagelunwetter führten besonders in Unterkärnten zu extremen Schäden, in Summe nahmen die Hagelschäden im Wald deutlich ab (3.100 ha).
Situation bei den Borkenkäfern
Die gesamtösterreichische Schadenssumme durch Borkenkäfer war nach maximalen Schadenszahlen im Jahr 2018 drei Jahre hindurch rückläufig. Diese Entwicklung setzte sich 2022 nicht fort. Laut den DWF-Meldungen betrugen die Borkenkäferschäden 3,75 Mio. Vfm (+90 % gegenüber dem Vorjahr), der dritthöchste je in Österreich erfasste Wert. Die regionalen Trendunterschiede der Vorjahre wurden nicht mehr deutlich. Abgesehen von den damals schwer betroffenen, nördlichen Bereichen waren jetzt die Schäden in fast ganz Österreich steigend. Das stärkste Plus, die sechsfache Menge gegenüber dem Vorjahr, gab es neuerlich in Tirol (1,28 Mio. Vfm), wobei der allergrößte Teil der Schäden in Osttirol anfiel. In Kärnten kam es zu einer Verdopplung des Käferholzes (760.000 Vfm). Weniger stark steigend folgten Salzburg mit +83 % (280.000 Vfm), Steiermark mit +45 % (667.000 Vfm) und auch Oberösterreich mit +27 % (320.000 Vfm), wo bereits nach einem Jahr eine Trendumkehr vorlag. In Niederösterreich, Zentrum der Kalamität ab 2015, nahmen die Schäden weiterhin ab, 2022 um 38 % (344.000 Vfm). In Vorarlberg und Burgenland waren die Rückgänge gering (–10 und –12 %). Der Schadensschwerpunkt lag in Tirol, Kärnten und der Steiermark, in Summe mit 72 % des österreichweiten Schadens.
Ein weiterer Beleg der Trendumkehr: Mehr als 70 % der Bezirksforstinspektionen meldeten eine Zunahme der Borkenkäferschäden, 2021 war es noch ein Drittel gewesen. Aber vor allem die Borkenkäfergradation in Osttirol und Oberkärnten hat weiter stark zugelegt. Auch im Sommer 2022 ermöglichten hohe Temperaturen bis in die Hochlagen die Entwicklung von zwei Generationen im Jahr. Dass meist Schutzwälder in schwer bis nicht zugänglichem Gelände betroffen waren, erschwerte das Management der Käfergradation. Die Forstdienste registrierten im Bezirk Lienz (1,13 Mio. Vfm) eine Verzehnfachung und im angrenzenden Bezirk Spittal an der Drau (400.000 Vfm) eine Versechsfachung der Schäden. Neben diesen Regionen nahmen die Schäden aber in den meisten Regionen des Alpenbereichs wieder zu, besonders in den Nördlichen Kalkalpen.
Die Zunahme der Käferschadensbilanz gegenüber 2021 war auf den überproportionalen Anstieg bei den Fichtenborkenkäfern im Süden zurückzuführen. Durch Buchdrucker (Ips typographus) wurden Schäden in der Höhe von 3,5 Mio. Vfm (+104 %) verursacht, durch Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) knapp 205.000 Vfm (+8 %). Bei Kiefernborkenkäfern zeigte sich eine differenzierte Entwicklung zwischen den Arten. In Summe meldeten die Forstdienste geringere Schäden, jedoch bei dem Sechszähnigen Kiefernborkenkäfer (Ips acuminatus) und dem Zwölfzähnigen Kiefernborkenkäfer (Ips sexdentatus) nahmen sie wieder zu (25.000 Vfm). Davon waren hauptsächlich die östlichen und südlichen Kieferngebiete betroffen, Hauptverursacher war der Sechszähnige Kiefernborkenkäfer. Obwohl durch den Großen und Kleinen Waldgärtner (Tomicus piniperda, T. minor) in Summe weniger Schäden (17.500 Vfm) verursacht wurden, waren auch regional Verschlechterungen zu beobachten, die in Zusammenhang mit Trockenheit stehen dürften. Die Schäden durch Tannenborkenkäfer (Pityokteines spp.) nahmen um 11 % zu (gesamt 14.500 Vfm). Eine Verdopplung der Schäden durch den Großen Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae) gegenüber 2021 (12.700 Vfm) erfolgte im Osten der Nördlichen Kalkalpen, in angrenzenden Gebieten und in Kärnten.
Schädlinge an Blättern und Trieben
Auch 2022 nahmen Schäden durch Tannentriebläuse (Dreyfusia spp.) weiter zu: Die Forstdienste meldeten sowohl einen Anstieg der Befallsfläche als auch eine Intensivierung des Befalls. Zusätzliche Befallsgebiete wurden vor allem in Kärnten und Niederösterreich festgestellt. Das Gesamtbild änderte sich wenig: Weiterhin waren Bestände unabhängig von Verjüngungsart und Bestandesstruktur betroffen und der erhöhte Ausfall auch älterer Tannen bis ins Stangenholzstadium blieb gegenüber 2021 unverändert. In Österreich sind praktisch alle tannenreichen Waldgebiete durch Tannentriebläuse befallen, flächiger Befall im größeren Ausmaß wurde aus Salzburg gemeldet.
Weiterhin zunehmend war das Auftreten der Fichtengespinstblattwespe (Cephalcia abietis). In den bereits bekannten Befallsflächen in der Südsteiermark, Oberösterreich, Kärnten und Tirol kam es zu einer Zunahme der Flächen und der Schadensintensität. Neu hinzu kamen Meldungen aus Niederösterreich mit teilweise intensivem Befall. Aus fast denselben Gebieten stieg laut Meldungen der Forstdienste auch die Bedeutung der Kleinen Fichtenblattwespe (Pristiphora abietina). Bis auf den Bezirk Klagenfurt, Kärnten, waren es ausnahmslos Flächen mit Neubefall.
Auch 2022 nahmen österreichweit die Flächen mit Mistelbefall erneut deutlich zu, wobei hier bei Nadelholz besonders die Kiefer sowie regional auch die Tanne betroffen waren. Besonders in Jahren mit hohen Temperaturen und hohen Niederschlagsdefiziten während der Vegetationsperiode hat starker Mistelbefall einen negativen Einfluss auf die Baumgesundheit.
Kleinschmetterlinge, wie der Tannenknospenwickler (Epinotia nigricana), verursachten auch 2022 häufig Schäden an Tannenknospen, in Waldbeständen und auch in Christbaumkulturen.
2022 stiegen die Befallsflächen, verursacht durch den Buchenspringrüssler (Rhynchaenus fagi), regional in Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich weiter an. Die Intensität des Befalls blieb meist gering. Parallel dazu erlangten in denselben Regionen nach Meldungen der Forstdienste auch die Buchenwollschildlaus (Cryptococcus fagisuga) und die Buchenblattlaus (Phyllaphis fagi) stark steigende Bedeutungen. Letztere trat regional sehr auffällig in Erscheinung, vor allem im Süden waren größere Flächen intensiv befallen.
Ein deutlich geringeres Auftreten wurde 2022 bei den Maikäfern (Melolontha spp.) beobachtet. Ein stärkerer Anstieg der Population wurde allerdings aus Teilen Kärntens und Tirols gemeldet. Aber auch der Flug des Junikäfers (Amphimallon solstitiale) und anderer kleinerer Blatthornkäfer-Arten war wieder verbreitet in Nordösterreich festzustellen.
Gegenüber dem Vorjahr stark angestiegen ist 2022 der Fraß durch Blattkäfer. Die Forstdienste meldeten eine Intensivierung des Befalls regional aus Kärnten, Nieder- und Oberösterreich. In der Südsteiermark wurde zusätzlich eine Ausbreitung der Schadensflächen beobachtet.
Bis auf ein rückläufiges Befallsgebiet in der Steiermark wurde österreichweit kein auffälliger Befall durch Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) gemeldet. Auch die anderen vornehmlich an Eiche fressenden Schmetterlingsarten waren stark rückläufig.
Pilz- und Komplexkrankheiten
Im Vergleich zu den beiden Vorjahren nahm das Trieb- und Wipfelsterben (Sirococcus conigenus) der Fichte weiter deutlich ab, jedoch wurde eine Zunahme von Nadelpilzen gemeldet. Mehrere Pathogene sind in dieser Gruppe zusammengefasst: da-runter die Rhizosphaera-Nadelbräune (Rhizosphaera kalkhoffii) und die Fichtennadelröte (Lophodermium piceae), beides Besiedler geschwächter und alter Nadeln. Durch bestimmte Witterungsereignisse, wie Starkregenfälle nach Dürreperioden, aber auch infolge von abiotischem Stress werden diese gefördert und führen zu einer frühzeitigen Schütte.
Ebenso eng im Zusammenhang mit der Witterung stand die hohe gemeldete Befallsintensität vom Kieferntriebsterben durch Sphaeropsis sapinea im Osten Österreichs. Feuchtwarme Frühjahrswitterung und trockenwarme Sommer begünstigen neben Wassermangel die Infektionen.
Der Lärchenkrebs (Lachnellula willkommii) wurde 2022 als stark zunehmend wahrgenommen. Betroffen waren mehrere Bezirke in der Steiermark und einer in Kärnten. Länger anhaltende milde Temperaturen in der Vegetationsruhe begünstigen das Wachstum dieses mehrjährig auftretenden Stammkrebses.
Wie auch im Jahr zuvor profitierte der Eichenmehltau (Erysiphe spp.), ein „Schönwetterpilz“, in der südlichen Steiermark und Kärnten von den für ihn günstigen Witterungsbedingungen. Viel Sonne und eine geringe Luftfeuchtigkeit im Sommer ermöglichen eine rasche Ausbreitung.
Wurzelfäule durch den Spindeligen Rübling (Gymnopus fusipes) wurde auch 2022 an Roteiche vereinzelt aus dem Weinviertel gemeldet. Verglichen mit Stiel- und Traubeneiche gelten Roteichen gegenüber diesem Pilz als empfindlich. Außergewöhnlicher Trockenstress in Kombination mit ungünstigen Standorteigenschaften war die wahrscheinliche Ursache für das Auftreten.
Invasive Schadorganismen
Auch 2022 hat sich die Amerikanische Eichennetzwanze (Corythucha arcuata) im Osten Österreichs weiter ausgebreitet, die Intensität der Saugschäden nahm ebenfalls zu. Die etablierten Befallsgebiete umfassen bereits den Südosten Österreichs (Burgenland und Steiermark). Die Eichenwälder zeigten im Spätsommer auf großer Fläche fahlbraun verfärbte, trockene Kronen. In den Expansionsgebieten im nordöstlichen Eichengebiet hat sich der Befall gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet, blieb aber schwach und daher schwer zu erkennen. Hier ist im kommenden Sommer mit ersten auffallenden Symptomen zu rechnen.
Häufig beobachtet wurde Befall von Robinien durch die Robinien-Miniermotte (Parectopa robiniella) im Osten und Südosten des Landes.
Obwohl die Kiefernschütte, verursacht durch zwei invasive Nadelpilze, Dothistroma septosporum (Dothistroma-Nadelbräune) und Lecanosticta acicola (Lecanosticta-Nadelbräune), insgesamt als abnehmend beurteilt wurde, traten diese beiden Krankheitserreger lokal und intensiv in Wäldern mit Schutzfunktion auf. Während absterbende Latschenbestände mit beiden Erregern assoziiert werden konnten, wurde D. septosporum als Mortalitätsfaktor an Zirbe und L. acicola an der in Österreich seltenen Spirke dokumentiert.
Von gleichbleibend großer Bedeutung im gesamten Bundesgebiet war 2022 das Eschentriebsterben (Hymenoscyphus fraxineus). Während vor allem die Bezirke der westlichen Bundesländer, mit Ausnahme des Bezirks Dornbirn, und viele Bezirke in Ober- und Niederösterreich eine Abnahme der Schadflächen meldeten, zeichnete sich im Rest von Österreich kein deutlicher Trend ab. Zunahme und Abnahme wurden nahezu gleich häufig registriert. Insgesamt kam es jedoch zu einer Reduktion der Schadfläche von 14 % im Vergleich zum Vorjahr.
Obwohl laut DWF-Meldungen vor allem im Weinviertel und in der Südsteiermark vermehrt ein Absterben von Eichen beobachtet wurde, konnten 2022 keine weiteren Fälle dem akuten Eichensterbens (Acute Oak Decline) zugeordnet werden. Überprüfungen stellten vielmehr fest, dass es sich um ein komplexes Phänomen handelte. Ein Zusammenhang mit Trockenheit und Hitze, insbesondere von immer wiederkehrenden langanhaltenden Trockenperioden der letzten Jahre, ist wahrscheinlich.
Während es in den vergangenen Jahren in Niederösterreich bereits lokal bestandesweites Absterben durch die Rußrindenkrankheit des Ahorns (Cryptostroma corticale) gab, wurde diese 2022 besonders im städtischen Bereich, in Parks und Grünanlagen mit waldähnlichem Charakter, vermehrt zu einem Problem. Neben Bergahorn konnten auch Nachweise an Spitz- und Feldahorn dokumentiert werden. Eine Zunahme der Mortalität beschränkt sich bislang auf den sommerwarmen und trockenen Osten Österreichs.
Laut DWF nahm 2022 die Wurzelhalsfäule der Erle, verursacht durch die Erlen-Phytophthora (Phytophthora alni), bezirksweise in Ober- und Niederösterreich sowie im Süden zu. In Kärnten und der Steiermark wurden auch die meisten Bezirke mit Abnahmen registriert.
Die jährliche, EU-weit verpflichtende Überwachung des Kiefernholznematoden (Bursaphelenchus xylophilus) stellte 2022 kein Vorkommen des Quarantäneschädlings in 179 Proben aus dem gesamten Bundesgebiet fest.
Bioindikatornetz 2022
Rund 60 % der Schwefelanalysen der Probenahme aus dem Herbst 2022 sind derzeit abgeschlossen. Bislang wurden Grenzwertüberschreitungen bei rund 2,7 % der seit 1985 jährlich beprobten Punkten festgestellt. Damit dürfte das zu erwartende Gesamtergebnis höher als im Vorjahr (2021: 0,7 %) liegen.
Ausblick 2023
Der Trend der sinkenden Borkenkäferschäden der letzten drei Jahre wurde 2022 umgekehrt. Die Käferschadholzmenge verdoppelte sich und erreichte den dritthöchsten Wert in Österreich. Es waren 70 % aller Bezirke mit (teils vehement) steigenden Schäden konfrontiert. Die Dynamik in den Schwerpunktgebieten Osttirol und Oberkärnten, aber auch in den Nördlichen Kalkalpen wurde weiter angeheizt. 2022 ist als das zweitwärmste Jahr der Messgeschichte mit hohen Regen- und Schneedefiziten dokumentiert. Die Anzahl der Buchdrucker-Generationen (selbst in höheren Lagen zwei, sonst drei) bestätigen die günstigen Voraussetzungen für die Borkenkäferentwicklung. Auch der Winter 2022/23 fiel vor allem im west- und nördlichen Bergland schneearm aus. Gepaart mit den geringen Niederschlägen der letzten Wochen, auch in den südlichen Landesteilen, sind die Rahmenbedingungen für die Versorgung und Abwehrfähigkeit der Bäume alles andere als gut. Zusätzliches Brutsubstrat für die Käfer könnte aus nicht aufgearbeiteten Windwürfen des Vorjahres (Verdopplung der Windbrüche) und der Stürme im März bereitliegen. Daher sollte der Borkenkäfersituation nicht nur in den Regionen mit laufender Gradation, sondern aufgrund der Trockenheit allgemein und besonders in Gebieten mit abiotischen Schadholzanfall Augenmerk geschenkt werden. Der Entzug von Brutmaterial und die Reduktion der Borkenkäferpopulation ist das wichtigste Mittel des Borkenkäfermanagements. In Wäldern mit überschaubarer Borkenkäferdynamik möglichst „sauber“ in die Saison zu starten, das bevorstehende Schwärmen der Käfer zu verfolgen und potenziellen Neubefall aufzuspüren, ist anzustreben. In den am stärksten betroffenen Käfergebieten ist zusätzlich eine Priorisierung der nötigen Aufarbeitungsarbeiten und Bekämpfungsmaßnahmen in Abstimmung mit der Forstbehörde und der Forstberatung der Landwirtschaftskammern sinnvoll und erforderlich.