ForstBW-Vertreter, Minister Hauk (2. v. re.), Sägerrepräsentant Echtle (3. v. re), die Gastgeber der Hochschule Rottenburg sowie das Ehepaar Hormel (4. und 5. v. re.) © Gerd Ebner
Max Reger, der Vorstandsvorsitzende der ForstBW, würdigte Hormel als „extrem durchsetzungsfähigen Verhandler“. Manuel Echtle, Vizepräsident des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH), hielt an der Hochschule Rottenburg die Grußrede und bezeichnete Hormel als profunden Marktkenner, der „zwangsläufig den bestmöglichen Preis am Markt erzielt hat. Ja, es war nie einfach für uns, aber der Umgang war immer korrekt und fair“.
Hormel war bis 2014 nicht nur für die Vermarktung des Holzes aus dem Landesforst zuständig, sondern auch für alle Waldbesitzarten (drei Viertel des Rundholzes). Echtle erinnerte daran, dass Hormel stets über die Marktsituation seiner Kunden Bescheid wusste. Trotzdem musste das Preisangebot immer attraktiv sein, um Zuspruch zu erhalten. „Dazu wurde immer wieder Holz aus Forstämtern in die Verträge integriert, die weniger gutes Holz hatten“, erinnert sich Echtle. „Lief etwas für ihn unrund, so gab es schon mal verbale Spitzen.“
Nie leicht, aber Verträge hielten
Mehrmals ärgerten sich die Säger aus Baden-Württemberg darüber, dass Rundholz günstiger ins Ausland geschickt wurde. „So haben auswärtige größere Säger faktisch Preispolitik bei uns gemacht“, betonte Echtle. Es wurde den Kunden nie leicht gemacht, aber Verträge wurden immer eingehalten – auch wenn der Markt ungünstig war.
Erfüllende Aufgabe
In einer emotionalen Rede verabschiedete sich Hormel von seinen Kollegen und Kunden. Es wurde deutlich, dass der Holzverkauf seine Passion war, die er 30 Jahre ausleben konnte. „Meine Aufgabe hat mich die meiste Zeit erfüllt“, blickte er zurück. „Ich hatte viele Freiheiten und konnte aktiv mitgestalten.“
Hormel skizzierte, wie sich der Verkauf in 30 Jahren verändert und der Holzeinkauf professionalisiert hat. Während am Anfang seiner Tätigkeit noch mittelständische Säger dominierten, die ihr Langholz im Herbst/Winter kauften, wurden im Laufe der Zeit die überregionalen Großsägewerke bedeutender. „Diese benötigen Kurzholz ganzjährig exakt zugeteilt. Die Verhandlungen wurden immer mehr versachlicht.“ Dennoch betonte Hormel: „Holzpreisverhandlungen ohne Emotion gehen nicht.“
Kein Mensch ist so schlecht wie sein Ruf und keiner so gut wie sein Nachruf.
Sie haben es uns nie leicht gemacht. Aber ein ,Hintenrum‘ gab es nie, das Ausgemachte hat immer gehalten. Der Umgang war korrekt und fair.
Es hat sich im Laufe der Jahre vieles professionalisiert. Was sich nie ändern wird: Holzverkauf ist immer mit Emotion verbunden.
Nicht maximiert, aber optimiert
Als Eigentümervertreter bedankte sich Minister Hauk bei Hormel und hob hervor, dass die ForstBW bis zu 90 % vom Holzverkauf abhängig sei. Das Unternehmen sei zwar nicht gewinnmaximiert, aber gewinnoptimiert – und Hormel habe diese Aufgabe bestmöglich erfüllt. „Sie waren immer ein Vorbild an Leidenschaft und Erfolgstüchtigkeit. Sie haben für das Land Großartiges geleistet“, erklärte Hauk, bevor er Hormel als Dank einen Gamsabschuss überreichte.
Abschließend betonte Hauk, dass es für klimaangepasste Wälder in Baden-Württemberg notwendig sei, kräftig in den Waldumbau einzugreifen. „Nutzen, bevor alles zerfällt. Wir müssen die Baumarten nehmen, die mutmaßlich die besten sind.“ Zukünftig werde die Eiche die dominante Baumart im Bundesland sein, nicht mehr die Buche. „Hinzu kommen fremdländische Baumarten“, forderte Hauk. „Wir müssen alles tun, um die Wälder zu erhalten. Dazu gehört auch der Abschied von der Fichte als bestimmende Baumart.“
Hormel war ein extrem durchsetzungsfähiger Verhandler.