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Günther Spatzenegger stellte strategische Überlegungen zur Erneuerbaren Energie bei den ÖBf vor. © R. Spannlang/Forstzeitung

Ziviltechniker-Tagung 2025 in Graz

Fünfter Weberknecht von links

Ein Artikel von Robert Spannlang | 17.01.2025 - 14:10

Wenn man den von etwa 60 Teilnehmer*innen mitverfolgten Vorträgen und Diskussionsrunden lauschte, konnte man den Eindruck gewinnen, es klemmt aktuell ein wenig im Geläuf auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele – auf Länder- und Bundesebene: Eine RED III-Verordnung, die nach Expertenmeinung sowohl die infrastrukturellen Entwicklung der Sonnen-, als auch die der Windenergie eher bremst als befördert, Regierungen und eine kürzlich aktuelle Volksbefragung, die bisher Erreichtes wieder „rückabwickeln“ könnten. Behandelt wurden auch immer elaboriertere Naturschutzbestimmungen, die diese Materien beeinlussen. Zudem kommen auch ungeahnte technische Herausforderungen auf uns zu – schon allein aufgrund der Tatsache, dass Wind- und Sonne nicht die gleichen konstanten Produktionsdynamiken aufweisen wie etwa seinerzeit ein Kohlekraftwerk oder ein AKW. Viele neue kleine und mittelgroße Stromerzeuger und dezentrale Kraftwerke bringen die Belastbarkeit unserer Stromnetze immer häufiger an ihre Grenzen.

Dafür gibt es technische Lösungen, die aber viel Zeit, Mitteleinsatz und politischen Willen erfordern. Wind und Sonne lassen sich in ihrer zeitlich-saisonalen Spitzenlastwirkung gut miteinander ergänzen – zu Zeiten geringer Sonneneinstrahlung gibt es dafür mehr Wind und umgekehrt. Unsere Energieversorgungsnetze müssen zudem schrittweise zu Energieregelnetzen umgestaltet werden. Und der „Elefant im Raum“ – das Nein der Kärntner zum weiteren Ausbau der Windkraft – „ist das, was es ist: Eine Momentaufnahme der Stimmungslage nach einer Befragung. Es ist politisch nicht bindend. Hier ist aufklärende Kommunikation gefragt“, betonte eine Teilnehmerin zweckoptimistisch.