AEM_Seppi_DSC02516.jpg

Montiert auf einem Baggerarm, zeichnet sich der robuste Mulchkopf BMS-F beim Bearbeiten von Wegrändern aus © U. Raffl

Seppi M.

Mulchen im Wald

Ein Artikel von Ulrike Raffl | 07.02.2019 - 15:15
AEM_Seppi_DSC_0174.jpg

Hängt am Kompaktlader und zerkleinert Stämme bis zu 20 cm Stärke: Miniforst cl © U. Raffl

Es ist 9 Uhr morgens, kurz bevor die Wintersonne die Bozner Südhänge wachküsst. Einer der Weinberge in Moritzing, so heißt dieser Stadtteil, soll neu angelegt werden und bietet sich als Demonstrationsfläche für die Vorstellung der drei Geräte bestens an.

Miniforst cl – potenter Winzling
Klein, aber oho: Der Winzling unter den Forstmulchern zerkleinert bei einer Fahrgeschwindigkeit von maximal 5 km/h Gebüsch, Holz und selbst stehende Bäume mit einem Durchmesser bis zu 20 cm. Der kraftvolle Mulcher mit einer hydraulischen Ölfördermenge von 40 bis 150 l/ min machte einen Reisig- und Schlagabraumhaufen, der in etwa gleich groß war wie der Kompaktlader, an den er angebaut war, in weniger als 15 Minuten dem Erdboden gleich. Der Miniforst cl wird unter anderem bei Flurbereinigungen, Instandhaltung von Leitungstrassen, im Forstwegebau sowie zum Zerkleinern von Schlagabraum nach Harvester-Einsätzen verwendet. In Verbindung mit einem Kompaktlader oder hydraulischen Forstfahrzeug ist er besonders wendig und selbst für steiles und unwegsames Gelände geeignet.

Der kleine Mulcher ist in seiner aktuellen Version mit verbessertem Antrieb und mehr Leistung seit einem Jahr auf dem Markt. Der neue, patentierte Rotor arbeitet kraftvoll und in Verbindung mit in fünf Reihen angeordneten Gegenschneiden aus gehärtetem Stahl besonders effizient. Standardmäßig sind die hartmetallbestückten, festen Werkzeuge Mini Duo mit Wolfram-Karbid-Einsätzen vorgesehen, auf Wunsch erhältlich sind die festen Schneidewerkzeuge Mini-Blade oder schwingende Forstschlägel. Auch in Sachen Bedienungsfreundlichkeit punktet der Miniforst. Die Schlägel sind mit nur einer Schraube austauschbar, kurze Standzeiten sind damit garantiert.

Das Gehäuse aus verschleißfestem Stahl, die stabile Riemenabdeckung und der geschützte Zylinder sorgen für eine lange Lebensdauer des Mulchers. Der Miniforst cl ist in den Arbeitsbreiten 150, 175 und 200 cm lieferbar. Als Zubehör gibt es verschiedene Drückevorrichtungen, die die Arbeit erleichtern sollen, sowie eine umfangreiche Auswahl an Anbau platten.

AEM_Seppi_DSC02557.jpg

Der B20 kann mittels 3-Punkt-Aufhängung an Traktoren montiert werden © U. Raffl

BMS-F – der große Bestseller
Bagger, Mulcher, Seppi – das bedeutet die Abkürzung BMS. Der Zusatz F steht für „ferrovia“ – das italienische Wort für Eisenbahn. Tatsächlich wurde dieser Mulchkopf speziell für die Vegetationskontrolle entlang von Bahnlinien entwickelt und kommt mit Spezialfahrzeugen und Baggern überall dort zum Einsatz, wo hohe Ansprüche an die Verschleißfestigkeit gestellt werden und minimale Wartung verlangt wird. Baggeranbaugeräte haben einen großen Vorteil: Am langen Baggerarm montiert, erreichen sie auch schwierige Geländebereiche und arbeiten in steilen Hängen, auf unebenen Böschungen und überdies in Sumpfgebieten. Der BMS-F ist ein ausgezeichnetes Gerät für die Land- und Forstwirtschaft, für die Pflege von Flussufern und Leitungstrassen. Auch bei der Vorbereitung von Baugrund werden diese Geräte gerne eingesetzt, da ein Bagger oft schon vor Ort ist.

Mittlerweile ist die leistungsstarke Maschine ein Bestseller im Sortiment des Unternehmens, das heuer sein 80-jähriges Bestehen feiert. Auch dieser Mulcher häckselt Biomasse bis zu 20 cm Durchmesser. Ein beidseitiger Kettenvorhang vermindert das Umherfliegen von Häckselmaterial und Steinen und trägt zur Sicherheit bei. Der aggressive Rotor mit Einsätzen aus Wolfram-Karbid und extrastarker Lagerung wurde eigens für starke seitliche Belastungen entwickelt. Er arbeitet zuverlässig, auch in vertikaler Position. Das Gehäuse ist aus hochfestem und verschleißfestem Stahl AR400 gefertigt. Für den Antrieb steht ein breites Sortiment an Motoren zur Verfügung. Das Gerät eignet sich für die Baggerklasse 10 bis 20 Tonnen und verfügt über eine Universalschnittstelle für die Anbauplatte. Der BMS-F ist in den Arbeitsbreiten 100, 125 und 150 cm lieferbar.

B20 – vier in einem
Der Seppi B20, ein Mulchgerät mit Pick-up-Rotoren, Scheibenhäcksler und Auswurftrichter, wurde eben erst auf der Messe Eima im vergangenen November vorgestellt. Bei der Demo auf einer Obstwiese bei Bozen konnte ein Prototyp im Einsatz in Augenschein genommen werden. Das vielseitige Gerät hat einiges zu bieten: Es sammelt, mulcht, zerkleinert und fördert. Die Pick-up-Vorrichtung besteht aus zwei hydraulischen Rotoren, von denen sich der obere auf und ab bewegt. Die Biomasse wird damit von der Oberfläche aufgenommen und nach innen geführt. Dort wird das Material mit dem Rotor und seinen festen Werkzeugen gemulcht und als Nächstes im Scheibenhäcksler mit verschleißfesten Stahlmessern erneut zerkleinert. Abschließend wird das Häckselgut im fahrenden Betrieb in den Traktoranhänger ausgeworfen, der parallel von einem Traktor gezogen wird. Der Auswurf ist neigbar und verfügt über eine Drehvorrichtung bis 190°. Sie wird hydraulisch gesteuert. Die Anordnung von Mulcher, Gebläsetrommel und Auswurf ermöglicht es dem Fahrer, alles im Blick zu haben und Gerät und Auswurf mühelos zu bedienen.

Wie die beiden anderen Geräte mulcht auch der B20 Biomasse bis zu 20 cm Durchmesser. Das langlebige Gehäuse ist aus verschleißfestem Stahl AR400. Das Gerät kann mittels eines ISO 3-Punkt-Heckanbaus der dritten Kategorie an Traktoren mit einer Nennleistung von 130 bis 200 PS angebaut werden. Der B20 ist optimal für Traktoren mit Rückfahreinrichtung geeignet. In Schubfahrt setzt sich der Mulcher in Bewegung und zerkleinert Geäst und Holz. Seine Leistung kann sich sehen lassen: In wenigen Stunden bewältigt das Gerät eine Fläche von einem Hektar. Die fein gemahlene Biomasse kann als Brennstoff oder Kompost verwendet werden.