Mit dem Anspruch, sich abseits von Schwedens traditioneller Forstmesse Elmia Wood einem professionellem Kundenkreis zu präsentieren, haben sich die großen Forstmaschinenhersteller zusammengetan, um eine eigene Branchenschau zu veranstalten: Die Swedish Forestry Expo. Einige von ihnen haben uns schon verraten, was sie im Stadion von Solvalla zeigen werden.
Konzeptmaschine unter Strom
Ponsse wird als Hersteller mit annährend der kompletten Produktpalette auf der Messe vertreten sein. Bis auf dem Harvester Beaver und dem Rückezug Bison sind alle Maschinen-Modelle vertreten. Zusätzlich dazu wird auch die Konzeptmaschine „Ponsse EV1“ – ein elektrisch angetriebener Rückezug – auf der Messe ausgestellt sein. Seit 2019 arbeiteten die Finnen an seinem EV1-Konzept für Rückezüge mit 15 t Tragfähigkeit, der beliebtesten Größenklasse bei Ponsse-Rückezügen. Die Konzeptmaschine verfügt über einen vollständig elektrischen Antriebsstrang, eine Epec-Stromverteilungseinheit und eine Hybrid-Steuerungseinheit. Der Antriebsstrang der Maschine arbeitet vollständig mit Batterieenergie. Die Batterien werden mit einem Reichweitenverlängerer geladen, der in diesem Entwicklungsstadium ein Verbrennungsmotor ist. Erprobung und Entwicklung schreiten kontinuierlich voran. Diese Technologie sorge für erhebliche Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch in dieser Größenklasse, heißt es aus dem Ponsse Firmensitz in Vieremä. Aus der digitalen Produktpalette wird ebenfalls alles vorgestellt und demonstriert. Hierbei insbesondere die Programme und Apps „OptiMaps2“, „Ponsse Manager“ und ein Harvestersimulator. Ebenfalls demonstriert wird die Prototyp-Software „Thinning density assistance“ – diese soll durch Scannen des Bestandes zukünftig bei der Durchführung von Durchforstungen helfen.
Softwaregestützte Entscheidungshilfen
Auf dem Komatsu-Stand werden täglich Vorträge stattfinden. „Wir beleuchten Themen rund um Nachhaltigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln. Darunter unsere Fertigung, den Lebenszyklus der Maschine und die Nachhaltigkeit aus der Sicht des Kunden“, sagt Annelie Persson, PR-Managerin bei Komatsu Forest in Schweden. „Softwaregestützte Entscheidungshilfen für den Kunden und das Maschinenmanagement werden immer wichtiger. Die technische Entwicklung aus der Automobilindustrie, der Fernerkundung und der Satellitenortung bieten für uns große Möglichkeiten“, so Annelie Persson weiter.
Natürlich wird auch „Centipede“ einen prominenten Platz im Seminarprogramm und am Stand einnehmen (sh. Waldtec 4/2023, S. 15). Aktuell befindet sich die erste Konzeptmaschine in Feldtests. „Centipete wird präsent sein – physisch oder digital – und natürlich freuen wir uns, mit unseren Besuchern darüber zu sprechen“, hält Annelie Persson die Spannung hoch. Der Centipede ist das Ergebnis eines großen Kooperationsprojekts, das seit 2019 zwischen Komatsu und acht schwedischen Forstunternehmen läuft. Die Entwicklungsarbeit konzentriert sich auf drei Bereiche: geringerer Bodendruck, höhere Produktivität und eine verbesserte Arbeitsplatzgestaltung. Durch die innovative Antriebskonstruktion kann sich der Centipede Forwarder im schwierigen Gelände deutlich schneller bewegen und erlaubt auch höhere Lasten bei gleichzeitig verbesserten Bodenpfleglichkeit als ein herkömmlicher Forwarder. Beides schafft die Voraussetzung für deutliche Produktivitätssteigerungen. Darüber hinaus hat der Centipede in Simulationen gezeigt, dass er in befahrungsempfindlichen Gelände bis zu 15% weniger Kraftstoff verbraucht. „Mit diesem Projekt haben wir aktuelle Maschinenkonzepte grundlegend in Frage gestellt und einen wesentlichen Schritt in die Zukunft gemacht“, sagt Erik Nilsson, technischer Leiter bei Komatsu Forest. Neben dem Centipede wird Komatsu etwa zehn weitere Maschinen auf der schwedischen Messe präsentieren. Es werden neueste Produkte und Dienstleistungen gezeigt.
Der Harvester erkennt den Fahrer
Ganz abgesehen von ihrer stolzen maximalen Bodenfreiheit von 1,2 m bei den Harvestern der 500er-Serie und den langen Serviceintervallen wird EcoLog bald auch für sein hohes Niveau bei der Nutzerfreundlichkeit bekannt sein. Per-Olof Engholm, Projektleiter für Elektrik und Steuerungen, wird auch in Solvalla den Kunden gerne das neue Keyless-Go-System näherbringen, dass bei Annäherung des Piloten/der Pilotin die Kabine entriegelt, individuelle Einstellungen übernimmt und beim Öffnen der Tür die Maschine startet. „Deshalb braucht es keinen Einschalt-Knopf. Und der Schlüssel bleibt in der Tasche“, verkündet der Techniker. Auch die Systemintegration von Android Auto und Apple Carplay erinnert an Bequemlichkeiten, die wir vom Pkw kennen. EcoLogs NexSci ist ein flexibles Steuerungssystem, das an künftige Sicherheitsbestimmung anpassbar ist. Über eine neue Benutzeroberfläche können Funktionen an bildhaften Darstellungen noch direkter betätigt werden. Tasten an den beiden Joysticks und die dazu ergonomisch angeordneten Tastaturen sind weitgehend individuell belegbar.