Robert Aujesky Holzhandel / Penz Crane

Der Kran des Fahrers

Ein Artikel von Philipp Matzku | 17.12.2024 - 13:38
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© Der zweite Lastarm der 9,5 m-Version des Penz-Krans des Typs 12 ZE wurde eingekürzt und erreicht dadurch eine sehr gute Ladeperformance 

Die Greiferarme des 6 t-Modells des Holzgreifers des Typs G54 umfassen das Fichtenholz sicher. Penz Crane hat die Geometrie der Holzgreifer-Serie „Heavy Grip“ überarbeitet und auf Wunsch von Kunden und Fahrern wie Stefan Pfaffenlehner die Greiferform optimiert. Der neue Greifer verfügt über nachstellbare Expanderbolzen sowie abgedichtete Bronzebuchsen.

Mit dem hydraulisch vorgesteuerten 9,5 m-Forstkran des Modells 12 ZE legt Pfaffenlehner routiniert die schneebedeckten, 6 bis 10 m langen Stämme auf den Anhänger seines Lkw. Laut Hersteller ist es mit einem Hubmoment von 110 kNm möglich, bei  einer Kranlänge von 8 m Rundholz von bis zu 1300 kg zu heben.

Leistungsstarke Technik

Auf dem Rungenaufbau des Trägerfahrzeugs sind bereits Abschnitte für den Abtransport vorbereitet. Die innenliegenden Rohrleitungen an Hub- und Knickarm sorgen für ein optisch schöneres Bild und parallel dazu gibt es die Sicherheit, dass die Rohrleitungen nicht beschädigt werden. „Optional können die Kranversionen mit einem Drehverteiler ausgestattet werden, wodurch störende Schläuche um die Kransäule entfallen. Außerdem setzen wir weiterhin auf den bewährten fünfkantigen Lastarm“, erklärt Alfred Riesenberger, Vertriebsleiter bei Penz Crane. Bei der überarbeiteten ZE-Version sind die Rohrleitungen am zweiten Lastarm ebenfalls integriert sowie ist der Teleskopzylinder an der Endlage gedämpft. „Bei der 9,5 m-Version wurde der zweite Lastarm eingekürzt und wir erreichen dadurch eine sehr gute Ladeperformance“, erklärt Riesenberger. Zudem wurde der Querschnitt des Teleskoparmes vergrößert, was wiederum eine Vergrößerung der Schlauchumlenkrollen zulässt. Diese Änderungen sollen die Lebensdauer der Teleskopschläuche verlängern.

Seit November ist der neue 750 PS-Lkw des Typs Volvo FH16 mit einem Aufbau von Ernst Riedler Fahrzeugbau sowie einem PenzCrane-Kabinenkran im Einsatz. Pfaffenlehner, seit 23 Jahren Rundholzfahrer und seit 20 Jahren bei Aujesky Holzhandel beschäftigt, schwört auf die Qualität von Penz Crane. Besonders begeistert ist er von der neuen Aluminium-Kabine, die mit einem integrierten, patentierten Hubwerk ausgestattet ist sowie einen geringeren Durchschwenkradius als andere am Markt übliche Kabinen hat. Die Kabine verfügt über eine Elektroheizung, einen gefederten, beheizten Sitz und eine Freisprecheinrichtung. Besonders überzeugt haben Pfaffenlehner die beiden Kranjoysticks, mit denen er auch Zusatzfunktionen wie Stützen und Kabinenhubwerk bedienen kann. „Die Kabinenfronttür lässt sich um 270° umschlagen, was speziell in den Sommermonaten für den Fahrer eine große Erleichterung ist“, gibt Riesenberger zu verstehen.

Zum Portfolio von Penz Crane gehört auch ein 200 l-Hochleistungsöltank mit integriertem, platzsparendem Ölkühler von ThermoTechnik Austria. „Mit diesem Ölkühler habe ich eine erhöhte Kühlleistung und nach dem Ladevorgang ist eine Kühlung der Lkw-Fahrt möglich. Beim nächsten Ladevorgang steht mir ein heruntergekühltes Öl zur Verfügung“, erklärt Riesenberger. Ein QR-Code in der Kabine ermöglicht den Zugang zu technischen Anleitungen, Ersatzteilkatalogen und Tutorials. Penz Crane plant zudem ein Ticket-System für den Kundendienst.

Mehr als nur Fachkräfte

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Um 270°  lässt sich die Kabinenfronttür öffnen. Ideal für die Sommerzeit © Philipp Matzku

Robert Aujesky führt das in den 1960er- Jahren gegründete Unternehmen seit rund dreißig Jahren in zweiter Generation. „Meine Fahrer sind weit mehr als Fachkräfte mit Berufserfahrung – sie sind unverzichtbare Mitarbeiter, die das ganze Jahr über Höchstleistungen erbringen. Deshalb versuche ich, ihre Wünsche in Bezug auf Fahrzeugtechnik und Ausstattung zu berücksichtigen“, betont Aujesky.

Die Wünsche seiner Fahrer fließen auch in die regelmäßige Erneuerung der Lkw und Krane alle fünf bis sechs Jahre ein. Aujesky kauft jährlich rund 50.000 fm Rundholz, zum Teil am Stock, und verkauft dieses an regionale Betriebe. Die Holzernte wird an spezialisierte Holzschlägerungsunternehmen vergeben, die Sortimente reichen von Wert- über Bau- und Industrieholz bis hin zu Holz für die energetische Verwertung.

Aus der Region, für die Region

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Der 750  PS-Lkw  von Volvo hat  vorne Abschnitte und am Hänger das längere Holz geladen. Der platzsparende Ölkühler ist  unterhalb des Rungenaufbaus © Philipp Matzku

Hauptabnehmer sind die Mosser Holzindustrie in Randegg, kleinere Sägewerke sowie Papier- und Zellstoffindustrien in der Obersteiermark und im Salzkammergut. Pfaffenlehner fährt mit seinem beladenen Lkw, ausgerüstet mit Schneeketten, die verschneiten Bergstraßen bei Lunz am See hinunter. Das Holz stammt aus einem Bauernwald in 700 bis 800 m Seehöhe und geht an ein Bauholzsägewerk, das die Stämme unter anderem zu Dachstühlen weiterverarbeitet beziehungsweise abbindet. „Auch in 50 Jahren werden wir noch Rundholz mit dem Lkw aus den Wäldern in die Werke transportieren“, ist Aujesky überzeugt.