_DSC4445.jpg

Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald, Forstministerin Elisabeth Köstinger, ein Forstarbeiter des BFW und Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit © BMLRT

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Appell für sichere Waldarbeit

Ein Artikel von Stefanie Thaler (für forstzeitung.at bearbeitet) | 28.10.2020 - 07:19

Besonders im Herbst und Winter findet in Österreichs Wäldern die Holzernte statt. Oftmals müssen die Waldarbeiter dafür im steilen und unwegsamen Gelände arbeiten. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Durch Stürme, Schnee und Borkenkäfer waren im Jahr 2019 rund 62 % der gesamten österreichischen Holzernte (gesamte Holzernte 18,9 Mio. Efm) Schadholz. Auch für 2020 werden ähnliche Zahlen erwartet.

Bundesministerin Elisabeth Köstinger: „Waldarbeit ist kein Kinderspiel, sondern harte Arbeit. Jedes Jahr passieren zahlreiche Unfälle in unseren Wäldern. Das erhöhte Schadholzaufkommen in Österreich trägt dazu bei, dass das Holz rasch aus den Wäldern abtransportiert werden muss. Damit steigt die Intensität der Arbeit in unseren Wäldern und das somit auch das Unfallrisiko.“

Die Unfallursachen

Die Auswertung der Unfalldatenbank des KFV zeigt, dass sich jährlich in Österreich rund 1.500 Personen bei der privaten Waldarbeit so schwer verletzen, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Im professionellen Bereich ist die Zahl mit rund 800 Verletzten pro Jahr deutlich geringer. Die Hälfte der Personen, die sich bei der privaten Waldarbeit verletzen, sind Männer ab 60 Jahre.

Gerade im Winter und auch in der Übergangszeit zum Frühjahr tragen schlechtes Wetter und ein manchmal vereister oder rutschiger Untergrund zu erhöhtem Risiko bei Waldarbeiten bei. Dazu kommt, dass auch das Holz an solchen Tagen nass ist und damit leichter ins Rutschen kommt. Besonders tückisch ist die Aufarbeitung von Sturmschäden - verspannte Hölzer und umkippende Wurzelkörper können bei falscher Schnittführung lebensgefährlich werden. Des Weiteren trägt fehlende Schutzausrüstung zu vielen Waldarbeiterunfällen bei - 3 von 4 Personen verzichten auf den Schutzhelm bei Waldarbeiten. 

Sicheres Arbeiten im Wald

Um das Unfallrisiko zu vermeiden, sollten Forstarbeiter darauf achten, dass sie nicht alleine im Wald arbeiten und für den Notfall eine Erste-Hilfe-Ausrüstung bei sich haben. Die Schutzausrüstung hat vollständig zu sein: Schutzhelm mit Visier- und Gehörschutz, schnittfeste Hose für das Arbeiten mit einer Motorsäge und vor allem auch Sicherheitsschuhwerk für Forstarbeiten. Zu guter Letzt hilft eine gute Aus- und Weiterbildung den Forstarbeitern dabei, Gefahren zu erkennen und Unfällen vorzubeugen.