Gemäß einer Studie der Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. steckt die digitale Wertschöpfungskette in der Forst- und Holzwirtschaft in der Umsetzungsphase. Bei vielen Akteuren ist Digitalisierung aber bereits fester Bestandteil der Geschäftsstrategie. Denn die Vorteile zeigen sich im papierlosen Datenmanagement, in der Transportkostenoptimierung, einem Just-in-Time-Warenfluss und in einer verbesserten Maschinenauslastung.
Bei der Holzernte sind die digitalen Tools außerhalb der Maschinen noch nicht weit verbreitet. Gründe dafür sind unzureichende Mobilfunknetz-Abdeckung sowie fehlende Standards in der Forst-Holz-Kommunikation.
Mit Daten in die Forstwirtschaft der Zukunft
Für die Planung von Investitionen in digitale Technik gibt es auf der INTERFORST 2022 verschiedene Schwerpunkte. Im Waldmonitoring bieten optimierte Sensoren sowie verbesserte Vernetzung mehr Datenpunkte an, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Drohnen-gestützte Systeme mit LiDAR-Daten (Light detection and ranging) liefern hochgenaue Punktdaten für digitale Geländemodelle, die alle realen Bedingungen im Forst und Veränderungen aufzeigen.
Kombiniert man die Sensorauswertung mit aktuellen Wetterdaten, wird die digitale Waldbeobachtung noch präziser: Damit können zusätzliche Informationen zum Waldzustand gewonnen und standortbezogen optimierte Pflanzstrategien verfolgt werden.
Maschinenbezogene Anwendungen wie Steuersysteme für Harvester und Forwarder im Angebotsportfolio der Maschinenhersteller optimieren mit neuen Funktionalitäten die Arbeitsbedingungen in der Holzernte. Ebenfalls mit Optimierungen warten die Anbieter von 3D-Vermessungs- und Erfassungssoftware auf, zum Beispiel auch mit App-Technik. Cloud-Lösungen unterstützen den schnellen Austausch mit dem Auftragsmanagement in der Holzlogistik.
Forschungsprojekte zeigen Zukunftspotenzial auf
Auch das Rahmenprogramm der INTERFORST 2022 greift die Digitalisierung auf: Mehrere Forschungsprojekte, wie z. B. Waldwirtschaft 4.0, EDE4.0 oder Smart Forestry thematisieren eine intelligente Holzernte und -vermarktung. Mit dem Vortrag „Angewandte Digitalisierung in der Walderschließung“ im Forum am 19. Juli zeigen Prof. Dr. Jürgen Roßmann, RWTH Aachen, und Prof. Erik Findeisen, Fachhochschule Erfurt, wie sich Cloud-basierten Navigation bei der Holzlogistik und Digitaltechnik zur Aufnahme von Wegezuständen einsetzen lassen. Weitere Themen am 20. Juli: „Digitale Schnittstellen Waldmonitoring“ mit Prof. Dr. Arne Nothdurft, Universität für Bodenkultur Wien, und „Wald und Holz 4.0“ mit Frank Heinze, RIF Institut für Forschung und Transfer e.V. und Dr. Thomas Freudenmann, EDI GmbH.
Weitere Informationen zur INTERFORST gibt es unter www.interforst.com