Weniger Bodenschäden: Das modifizierte Fahrwerk hat sichtbar Auswirkungen auf die Fahrspur © Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik
Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, eine Maschine mit verringertem Bodendruck zu entwickeln, um Bodenschäden während der Holzernte auf sensiblen Böden zu reduzieren. Außerdem steht hinter dem OnTrack-Forwarder die Absicht, Zwangspausen durch Wettereinflüsse möglichst gering zu halten. Die Ganzjahresauslastung von Forwardern soll gesteigert werden. Das Projektteam setzt sich aus forstlichen Fachexperten aus ganz Europa zusammen: Neben den Forschungsanstalten Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF)/DE, Metsäteho/FI, Norwegian Institute of Bioeconomy Research/NO, Silava/LV und Skogforsk/SE waren der Biokraftstoffexperte Konstholmen/SE sowie die Maschinenbauer Prinoth/IT, Owren/NO und Ponsse/FI beteiligt.
Nordische Initiation
Die Klimaerwärmung macht sich in den Wäldern bemerkbar. Zunehmend warme Winter führen dabei zu schwierigen Ausgangslagen für die Holzernte. Oft sind Waldböden aufgrund von Nässe nur begrenzt befahrbar. Besonders in den nordischen Ländern tauen Permafrostböden vermehrt auf. Um dieser Situation entgegenzutreten, suchen Experten derzeit Lösungen. Eine davon könnten Forwarder auf Raupenfahrwerken sein.
Maschinendaten
Der modifizierte Forwarder wurde von Ponsse bereitgestellt. Hierbei handelt es sich um einen Buffalo. Das Fahrwerk stellte Prinoth zur Verfügung. Während der Vorderwagen mit dem Laufwerk Panther T6 ausgestattet ist, befindet sich am Hinterwagen ein Fahrwerk des Modells T 12 im Einsatz. Die Aufstandslängen fallen beim Vorderwagen mit 2,71 m Länge und 0,7 m Breite aus, beim hinteren sind es 3,65 m Länge und 0,75 m Breite. Um den Bodenzustand zu evaluieren, wurden vier Laser montiert. Je zwei Laser messen dabei vorne und hinten den Abstand zum Boden. Zusätzlich ist ein GPS-Modul eingebaut, was Rückschlüsse auf den Fahrweg des Forwarders zulässt.
Erste Ergebnisse
Erste Erhebungen sind vielversprechend. Prinoth geht davon aus, dass die Bodenverdichtung um bis zu 70% reduziert werden kann. Bei einer Beladung von 14 t entsteht ein Bodendruck von nur 281 g/cm². Dem steht der durch das Raupenfahrwerk große Wenderadius gegenüber. Erschütterungen in der Fahrerkabine sind in dem Modellversuch ebenfalls zu erwarten.
Das Monitoring zeigt gute Resultate. Anhand der erhobenen Daten können 3D-Simulationsbilder des Fahrweges erstellt werden, welche weiterführend beispielsweise in die Erstellung von Bestandeskarten einfließen, worin es möglich ist, sensible Bestandesteile zu kennzeichnen. Auch eine Warnfunktion bei zu starkem Einsinken des Forwarders wird derzeit getestet. Auf der Interforst veröffentlicht das KWF weitere Ergebnisse.