Die Senkung des Schutzstatus bedeutet, dass den EU-Mitgliedsstaaten mehr Flexibilität im Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation gewährt wird. „Fakt ist, der Wolf ist in Europa nicht mehr vom Aussterben bedroht und vermehrt sich mittlerweile pro Jahr um bis zu 30%. Das Problem mit dem Wolf geht weit über Risse von Tieren hinaus, denn der Wolf verliert zunehmend die Scheu vor dem Menschen“, unterstützt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig die Entscheidung.
Im Vorfeld der Abstimmung versuchten Tierschutzorganisationen gegen die Entscheidung Stimmung zu machen. Im Report von Tierschutz Austria wird behauptet, dass Wölfe mit Zäunen, Herdenschutzhunden und Behirtung effektiv ferngehalten werden könnten. „Die Rückkehr des Wolfes stellt Weidetierhalter, besonders in den Alpen, vor unüberwindbare Herausforderungen. Die steilen Alpenhänge und weiten Almweideflächen sind nicht ausreichend durch Herdenschutzmaßnahmen abzusichern. Für kleine Bergbauernbetriebe bedeuten Wolfsrisse nicht nur wirtschaftlichen Schaden, sondern auch immense psychische Belastungen“, zeigt sich Bauernbund-Präsident Georg Strasser empört. „Es darf keine ungeregelte Vermehrung von Wölfen geben, vielmehr braucht es Möglichkeiten, ein aktives Bestandesmanagement zu betreiben. Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat dafür jetzt den Grundstein gelegt“, zeigt sich Strasser zufrieden.